Dienstag, 13. Januar 2015

Short Walks zu Caves und Rock Paintings in den Flinders Ranges

After the flood
Nach den Regenfluten von gestern (lt. Aussage von Einheimischen die stärksten Regenfälle seit mindestens 30 Jahren) hat sich das Wetter wieder beruhigt. Für längere Unternehmungen ist es aber noch zu unsicher. Wir bleiben in der Umgebung unserer Unterkunft und unternehmen zwei Short Walks, deren Attraktivität wir deutlich unterschätzt haben. Einige zu überquerende Creeks lagen gestern trocken, führen aber heute Wasser. Zu Fuß bereiten die Hindernisse keine Probleme, eine Durchquerung mit dem Auto bedarf jedoch sorgfältiger Abschätzung. Die Hürden erweisen sich als harmlos und die Walks als großartig. Die markierten Trails eröffnen Zugänge in eine spannende Landschaft, die uns ohne Trails verschlossen bliebe. Wir genießen das Vergnügen exklusiv. Auf unseren Walks begegnen uns in 3,5 Stunden keine Menschen. Diashow der Fotoserie



Pines Cave Walk (2:20 Std.)
Ausblick von der Ulowdna Range
Im Gelände der Rawnsley Park Station sind mehrere Walks markiert, zu denen wir ohne Nutzung des Autos aufbrechen können. Wir gehen den Pines Cave Walk, ein ca. 7 km langer Loop durch lichte Pinienwälder über die Hügelkette der Ulowdna Range. Am Anstieg zum höchsten Punkt der Ulowdna Range liegt eine nicht weiter bemerkenswerte Felshöhle, auf die sich der Name des Walks bezieht. Von der Höhe blicken wir auf die Gebäude der Rawnsley Park Station und genießen wir weite Ausblicke in die Landschaft der Flinders Ranges.








Tümpel im Rawnsley Park
Auf einem kurzen Abstecher beim Campground kehren wir zu einem Tümpel zurück, den wir  gestern wegen des einsetzenden Regens nur im Vorübergehen wahrgenommen haben. Der Tümpel ist über Nacht zu einem kleinen See angewachsen, aus dem nackte Bäume herausragen. Das bizarre Bild ist einige Fotos wert.










Arkaroo Rock Walk (1:10 Std.)
Anfahrt zum Arkaroo Rock Walk
Einen Hinweis auf den Arkaroo Rock Walk haben wir gestern auf der Fahrt zwischen Rawnsley Park Station und Wilpena Pound entdeckt. Zum Trailhead müssen wir mit dem Auto anfahren. Ein Creek überflutet die Zufahrt von der Unterkunft zum Highway. Nach Prüfung der Wassertiefe queren wir den Floodway erfolgreich. Auf der Zufahrt vom Highway zum Trailhead des Walks muss erneut ein Floodway durchfahren werden. Derartige Hindernisse sind für uns ungewohnt und machen uns auf natürliche Bedingungen aufmerksam, die wir im Stadtleben verlernt haben.








Tafel am Trailhead Arkaroo rock walk
Am Trailhead des als Loop angelegten Walks lernen wir, dass der Arkaroo Rock ein von Adnyamathanha people genutzter Shelter ist, an dem Felsmalerei mit signifikanter Bedeutung zu sehen ist. Die Felsmalerei zeigt Aspekte der mythischen Entstehungsgeschichte ‚Ikaras’ (Wilpena Pound).










 
Arkaroo rock, Flinders Ranges
Ohne Trail wäre es für uns unmöglich, den versteckt liegenden Arkaroo Rock zu finden. Nach einigem Auf und Ab im unübersichtlichen Gelände und massiven Attacken von Ameisen stehen wir plötzlich vor dem Felsen. Ein Gitter schützt die Felsmalerei vor Vandalismus. Die Maßnahme ist berechtigt. Ein benachbarter Shelter mit Felsmalerei ist ungeschützt, was offensichtlich zahlreiche Besucher veranlasste, Zeichnungen der Aborigines mit eigenen Schmierereien zu zerstören.









Dinner im Woolshed Restaurant der Rawnsley Park Station
Woolshead Restaurant, Rawnsley Park Station
Am letzten Abend leisten wir uns im ‚award winning Woolshed Restaurant’ der Rawnsley Park Station den 3. Restaurantbesuch unserer Reise. Ambiente und Atmosphäre des Restaurants sind der Umgebung angepasst und durchaus gefällig gestaltet. Von den 3 Tischreihen des Restaurants ist lediglich die Reihe der Fensterplätze besetzt. Weitere Tische auf der Terrasse bleiben am kühlen Abend frei.










Woolshead Restaurant, Rawnsley Park Station
Auf der übersichtlichen Karte sind jeweils 5 Vorspeisen und 5 Hauptgerichte aufgeführt. Wir wählen eine ‚Shared Platter’ ($35) mit Produkten aus eigener Herstellung als Starter und als Main ein vegetarisches Hauptgericht ($27) und ein Steak ($36). Die Karte sieht nur eine kleine Weinauswahl vor. Außer uns trinken ohnehin alle Gäste Bier. Wir entscheiden uns für einen Bundaleer Pinot Gris 2014 aus dem Clare Valley ($38). Mit dem Wein haben wir eine gute Wahl getroffen. Das Essen stimmt uns weniger glücklich. Wir erwarten in dieser Umgebung keine Gourmetküche, aber ordentliche Produkte und handwerklich solide Küchenqualität.







Shared Platter im Woolshead Restaurant
Die ‚Shared Platter’ ist auf der Scheibe eines Baums angerichtet mit geräuchertem Känguru, Paté von Lammleber, Rillet vom Kaninchen und Salatgarnitur. Dazu wird ein Korb mit Brot gereicht. Für australische Verhältnisse ist das Brot o.k. Das Kängurufleisch ist relativ geschmacklos und u.E. zu dick aufgeschnitten. Von der Kaninchen-Rillet schmecken wir nur Salz. Noch salziger und zusätzlich streng schmeckt die Lammleber-Paté. Die Salatgarnitur mit Pickles besteht aus einigen grünen Blättern mit einer mikroskopischen Menge  marinierter roter Zwiebelstücke. Als vegetarisches Gericht werden mit Frischkäse gefüllte Rolled Eggplants (gerollte Auberginenscheiben) auf Tomatensauce gereicht. Über Kantinenküche reicht die Qualität nicht hinaus. Das medium-rare bestellte Scotch Fillet ist zwar zart und mager, es kommt aber weder vom Grill, noch aus der Pfanne, sondern wurde offensichtlich in der Friteuse gegart. Das Fleisch hat seine Struktur verloren und schmeckt nach übersalzenem Fett. Die Beilage besteht aus matschigen French Fries und einer unsäglichen Peppercorne Sauce, beides ebenfalls stark übersalzen. Nach dieser Küchenattacke verlässt uns der Mut zur Bestellung eines Desserts.

Dank erneuter Reklamation erhalten wir am letzten Tag unseres Aufenthaltes einen neuen Zugangscode für die Internetnutzung. Der Code ist tatsächlich gültig, aber die Verbindung ist erwartungsgemäß langsam und nur für 2 Stunden mit maximal 600 MB Datenvolumen nutzbar. In Anbetracht der langsamen Verbindung ist das Datenvolumen mehr als großzügig bemessen. E-Mailverkehr ist immerhin möglich.

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