Donnerstag, 8. Januar 2015

Reise von den Grampian Mountains zum Barossa Vallley (Update 20.11.2024)

Kangurus in Halls Gap

Die Etappe von den Grampian Mountains zum Barossa Valley ist mehr als 500 km lang. Wir brechen um 7:30 Uhr in Halls Gap auf. Eine Gruppe Kängurus verabschiedet uns. Während der 7,5-stündigen Etappe regnet es fast durchgehend. Australier atmen auf,weil die  extreme Feuergefahr der letzten Tage vorerst gebannt ist. Unsere Reiseroute führt am Little Desert Nationalpark vorbei, der interessant zu sein scheint. Regenschauer und Zeitplan verhindern größere Abstecher mit Wanderungen entlang des Western Highway. - Fotoserie

 

 


Pink Lake bei Dimboola

Beim Ort Dimboola werden wir auf einen pinkfarbenen See aufmerksam, der nicht überrasschend als Pink Lake bezeichnet wird, von denen es in Australien und auch uaßerhalb von Australien mehrere gibt. Die Farbe entsteht durch das vom Bakterium Salinibacter ruber produzierte Pigment Bacterioruberi, das dem Bakerium hilft, Licht einzufangen, um als es als Energiequelle für Photosynthese zu nutzen. Das Bakterium kann nur in Umgebungen mit hoher Saltzkonzentration leben. Die ideale Konzentration liegt zwischen 20 und 20 %. In dem See wird kommerziell Saltz gewonnen.Salzseen entstehen in Becken von Trockengebieten, wenn Seen keinen Abfluss haben und darum der Mineralgehalt durch Verdunstung zunimmt.

 

 


Etwa auf halber Strecke liegt die Grenze zwischen den Staaten Victoria und South Australia (SA), an der es zwar keine formellen Grenzübertritte gibt, aber nicht zu übersehende Informationstafeln deutlich darauf hinweisen, dass nach SA keine Früchte, Pflanzen, Samen eingeführt werden dürfen und mitgeführte Produkte in Abfalltonnen einer Quarantänezone entsorgt werden müssen. Wer kritische Produkte transportiert, muss per Quittung nachweisen, dass diese Produkte in SA eingekauft wurden. Die Reglementierung bereitet uns keine Probleme, aber wir halten sie für albern. Die Grenze ist nicht eingezäunt. Wild lebende Tiere und Vögel werden diese Vorschrift kaum beachten, sondern ihr Futter auf beiden Seiten der Grenze suchen und die Verdauungsreste, unabhängig von der Herkunft, auf beiden Seiten entsorgen. Dass alle in SA verkauften frischen Lebensmittelprodukte auch im Staat produziert wurden, halten wir für eher zweifelhaft. Möglicherweise ist die Vorschrift politisch motiviert.

Weiße Kängurus im Bordertown Wildlife Park

Einige Kilometer nach der Grenzüberschreitung erreichen wir den Ort Bordertown, in dem wir das Visitor Center aufsuchen, um Informationen für die nächsten Etappenziele einzusammeln. Wir sind aktuell die einzigen Besucher und werden sogleich zum Zielobjekt einer engagierten Mitarbeiterin. Sie erfragt unsere Route, die nächsten Reiseziele, die geplante Aufenthaltsdauer und zaubert aus ihren Schränken ein nicht ausliegendes Informationspaket, das sie uns ausgiebig mit möglichen Alternativoptionen erläutert. Sehenswürdigkeiten an der Strecke und im Ort Bordertown bleiben nicht unerwähnt. Die Zeit drängt, aber das Informationsmaterial erhalten wir nur zum Preis individueller Erläuterungen. Zuletzt möchte die überaus freundliche und sehr interessierte Dame natürlich erfahren, wo wir sesshaft sind. Die Schlagworte Germany und Cologne regen Erinnerungen ihrer Europa-Reisen an, auf denen sie auch in Cologne übernachtete. Aus einer Schublade zieht sie einen Europaatlas, in dem ihre Reiserouten markiert sind. Das Gespräch wird interessanter, aber in Anbetracht unserer langen Etappe verkneifen wir uns Rückfragen und vermeiden den Eindruck von stärkerem Interesse. Sorry! Vor der Weiterreise schauen wir uns im Wildlife Park des Ortes neben dem Visitor Center eine empfohlene Sehenswürdigkeit an, weiße Kängurus, eine Mutation grauer Kängurus. 


Tailem Pioneer Town
Die Reise bei strömendem Regen durch eintönige Landschaft macht müde. Einige Kilometer vor Murray Bridge bietet sich ein Stopp in der ‚Tailem Pioneer Town’ an. Der Ort ist für uns weder spannend, noch besonders aktuell, sondern eher eine Kirmes-Show. Im Café sind wir die einzigen Gäste. Der aufgebrühte Pott mit Instant-Kaffee ist dünn. $3 sind ein fairer Preis.










Blikinstal B&B, Tanunda
Um 15:45 Uhr treffen wir am Blickinstal B&B ein, das zu einer Weinfarm am Fuß der Barossa Ranges in Bethany bei Tanunda gehört. Auf dem Farmland angebauter Wein wird an ein Weingut geliefert. Der Name der Weinfarm und der Familienname ‚Schiller’ der Besitzer verweisen auf deutsche Vorfahren. Mitte des 19. Jahrhunderts war das Barossa Valley ein bevorzugtes Siedlungsgebiet deutscher Emigranten aus preußischen Provinzen, Sachsen, Mecklenburg, Holstein, Hannover auf der Suche nach religiöser Freiheit. Den Weinbau brachten Emigranten aus dem östlichsten deutschen Weinbaugebiet Schlesien mit. Der Gästetrakt mit 4 Appartements liegt etwas abseits vom Farmhouse, in dem Frühstück und ‚Afternoon Tea’ serviert werden. Sue, unsere Landlord Lady, ist in Eile, weil wir ihre Vorbereitung des ‚Afternoon Tea’ stören. Das geräumige Appartement ist bis auf die Küchenecke gefällig und komfortabel eingerichtet. Internetzugang besteht jedoch nur im oder am Farmhouse. Zum ‚Afternoon Tea’ (oder Kaffee) werden frisch gebackene und noch warme Scones mit Marmelade und whipped Creme gereicht, eine köstliche Sünde.


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