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Wine Tasting bei Tamar Ridge |
Für den Nachmittag des heutigen Tages haben wir eine 'Winery Tour'
im Tamar Valley gebucht. Die geführte Tour beginnt bei unserer Unterkunft. Dort
werden wir pünktlich um 13:00 Uhr abgeholt. Unser Guide (seinen für uns
etwas komplizierteren Namen konnten wir uns leider nicht merken), macht
sich mit uns bekannt. Der Name 'Karl' kommt leicht über seine Lippen.
Mit 'Gisela' hat er während des Tages einige Schwierigkeiten. 4
Weingüter und ein Imbiss mit 'Chease Platter' sieht das Programm vor.
Unser Guide hat ein kleines, zwei mittelgroße und das größte tasmanische
Weingut vorgesehen. Auf der Fahrt nach Norden durch das Tamar Valley
entlang der Westseite des
Tamar River
tauschen wir einige persönliche Informationen aus und erfahren viele
interessante Informationen über Land, Leute, Geschichte und den Weinbau
Tasmaniens.(1) -
Fotoserie
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WinterBrook Winery |
Wir beginnen die Wein-Exkursion bei der
WinterBrook Winery.
Frank und Nicole Huisman sind Holländer aus Amsterdam. 2010 haben sie
in Australien ein neues Leben mit einem Weingut begonnen. Sie
bewirtschaften gerade 1,4 ha Weinfläche mit Riesling, Sauvignon Blanc,
Chardonnay, Grauburgunder und Pinot Noir. Der Preis pro Flasche liegt
zwischen $30 und $40. Nicole hat uns offensichtlich erwartet. Wir sind
zu diesem Zeitpunkt die einzigen Besucher und genießen die volle
Aufmerksamkeit. Die Konversation über Weine und das Leben an sich
verläuft ebenso unkompliziert wie reizvoll. Natürlich müssen wir unser
Urteil über die verkosteten Weine abgeben. Der Riesling gefällt uns. Mit
den anderen Weinen können wir uns weniger anfreunden. 2 Flaschen
Riesling kaufen wir ein.
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Tasting Raum der Tamar Ridge Winery |
Das nächste Weingut unserer Tour ist ein 'Big Player' Australiens.
Tamar Ridge ist der größte Erzeuger Tasmaniens und eine Niederlassung der
Brown Brothers.
Brown Brothers Wines gehört zu den Top-Ten Weinproduzenten des fünften
Kontinents und ist einer der ältesten und renommiertesten
Familienbetriebe Australiens. 'Big Business' stimmt uns skeptisch. Der
Besuch begeistert uns. Auch hier sind wir offensichtlich angemeldet.
Richard ist für uns zuständig. Obwohl der Betrieb heute sehr 'busy'
läuft, vermittelt uns Richard mit großer Begeisterung Weine und
Philosophie des Weingutes. Dem Chardonnay können wir auch hier wenig
abgewinnen. Auf Rotweine verzichten wir. Unsere Erwartungen an das
Geschmacksbild von 'Pinot Noir' sind europäisch geprägt und werden
i.d.R. vor Ort eher enttäuscht. Der Sekt (eine Cuvée von Chardonnay und
Pinot Noir) überzeugt uns ebenso wie Riesling und Sauvignon Blanc. Wir
erstehen jeweils eine Flasche der exzellenten Produkte und nehmen uns
vor, den Sekt für die Neujahrsnacht aufzuheben.
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Tasting Raum der Ninth Island Winery |
Unsere 3. Station ist das Weingut Ninth Island, das zu den
Kreglinger Wine Estates gehört, die in Tasmanien 3 Weingüter betreiben. Bis vor 2 Jahren war das exzellente Restaurants
'Strathlynn'
des Weingutes ein Flaggschiff tasmanischer Küchenkultur. Warum das
Restaurant vor 2 Jahren geschlossen wurde, bleibt heute ungeklärt.
Aktuell wird die Einrichtung für 'Functions' und 'Weddings' genutzt.
Natürlich werden wir auch hier erwartet. In den Räumen des ehemaligen
Restaurants genießen wir eine vorzügliche 'Cheese Platter' mit allerlei
Beilagen und vorkosten dabei die Weine des Gutes. 6 Flaschen und $153
wechseln den Besitzer, aber wir wir fühlen uns nicht ärmer, sondern
bereichert.
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Tasting Raum der Vélo Wines Winery |
Vélo Wines
ist unsere letzte Station. Der Besitzer, Micheal Wilson war als
professioneller Radrennfahrer in Frankreich und Deutschland aktiv und
sammelte Erfahrungen auf dem renommierten
Moorilla Estate
bei Hobart. Das Weingut betreibt ebenfalls ein Restaurant, das sehr gut
besucht ist. Trotzdem werden wir zu einer exklusiven Verkostung
empfangen.
Vélo Wines
zählt zu den wenigen Weingütern Tasmaniens, die neben Pinot Noir auch
Shiraz, Cabernet Sauvignon und Merlot anbauen. Den Pinot Noir empfinden
wir als zu holzbetont. Der Shiraz und eine Cuvée von Cabernet Sauvignon
mit Merlot gefallen uns. Der Riesling ist ebenfalls sehr überzeugend.
Wir lassen uns jeweils eine Flasche einpacken.
(1) Anmerkungen zum Weinbau in Tasmanien
- Auf der hügeligen Westseite des 'Tamar Valley' wohnt das Geld (was
Häusern und Grundstücken anzusehen ist), während auf der flacheren
Ostseite 'Worker' wohnen. (Die Klassenorientierung der 'Neuen Welt'
unterscheidet sich offensichtlich nicht prinzipiell von der 'Alten
Welt'.)
- Tasmanien erzeugt 0,4 % der australischen Weinproduktion. Im kühlen
Klima Tasmanien eignen sich nur wenige Rebsorten für qualitativ
überzeugende Weine. Angebaut werden vor allem Riesling, Sauvignon Blanc,
Grauburgunder, Chardonnay, Pinot Noir.
- Tasmanien besetzt eine Nische und produziert keine Massenware mit
industriellen Produktionsmethoden, sondern erzeugt ausschließlich
hochwertige Qualitätsweine mit handwerklichen Methoden. Das Preisniveau
der Weine ist hoch und beginnt bei ca. $25 pro Flasche (ca. 16€ - 17€).
- Ein hoher Anteil der Weine wird zu Sekt vergoren.
- Bei Weißweinen treffen wir meistens auf 2 Linien. Im Stahltank
ausgebaute Weine gelten als Weine für den schnellen, unkomplizierten
Genuss. Diese Linie rangiert unter 'easy drinking'. Vermeintlich
anspruchsvolle, komplexe Weine sind prinzipiell auch im Holzfass
gereift. Die 'Holzphilosophie' von Weißweinen basiert auf einem weltweit
verbreitetem Stil der Weinerzeugung, dessen Überlegenheit wir oft nicht
nachvollziehen können. Genuss hat immer auch eine subjektive
Komponente, was eine Beeinflussung durch 'Moden' keineswegs ausschließt.
- Tasmanischer Weinbau muss keine Rücksicht auf den chinesischen Markt
nehmen, an dessen Vorlieben australische Spitzenerzeuger ihre Produkte
ausrichten.
- Alle von uns bisher verkosteten Weine waren ausschließlich mit Schraubverschluss versehen. Wir haben keine Einwände.
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