Dienstag, 10. Februar 2015

Lunch bei Vasse Felix - Pionier westaustralischer Weinkultur (Update 25.10.2024)

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in der Margaret River Region besuchen wir das Weingut Vasse Felix, das für sich den Titel eines Pioniers beansprucht, der den ersten kommerziellen Weinbau in Westaustralien betrieb.(1) Der Kardiologe Dr. Thomas Cullity pflanzte 1967 Weinstöcke, aus denen 1971 erstmals Wein produziert wurde. Das Ergebnis war ein Desaster, weil Vögel fast alle Trauben gefressen haben. Ein auf dem Gut gehaltener Falke sollte Vögel von reifen Trauben vertreiben. Der Falke verweigerte seinen Job und machte sich aus dem Staub. Das Logo des Weingutes erinnert an diese Story. Das 2. Weinjahr fand 1972 Beachtung und ermutigte zur Fortsetzung des Weinbaus. - Fotoserie

 
1987 verkaufte Dr Thomas Cullity das Weingut an Robert Holmes à Court, eine schillernde Persönlichkeit mit einer 'vom Tellerwäscher zum Millionär Karriere', die ihn zeitweilig zur vermögendsten Person in Australien machte. Das Weingut hat über die Jahre erheblich expandiert und ist mit mehr als 200 ha Anbaufläche eines der größten Weingüter Westaustraliens im oberen Qualitätssegment. Der Stil der Weine ist 'australisch'. Wir verzichten auf Verkostungen, weil unsere Einkaufskapazität kurz vor der Rückreise erschöpft ist. Statt dessen haben wir zum Lunch in einem der besten Restaurants Westaustraliens reserviert. Vor dem Essen spazieren wir durch den Skulpturengarten und besuchen die Ausstellung der Art Gallery. - Fotoserie
 
Die Ausstattung des Restaurants vermittelt gehobenen Anspruch. Ambiente und Service sind gefällig. Entscheidend ist jedoch, was die Küche auf den Teller bringt. Eine kleine Karte bietet 5 Vorspeisen ($ 18-28), 5 Hauptgericht ($ 32-39) und 4 Desserts ($ 12-16) sowie Käse nach Wahl. Als Vorspeise wählen wir 'Parmesan, Pflaume, Kakao, Balsamico' ($1 8) sowie 'Emu, geräucherte Auster, Meerrettich, Kohlrabi' ($ 19). Als Hauptgericht entscheiden wir uns beide für 'Barramundi, Süßkartoffel, Grünkohl, Muscheln' ($3 9). Die Zusammenstellung der Gerichte klingt abenteuerlich, aber die Ergebnisse fallen in jeder Beziehung überzeugend aus. Die Qualität von Produkten, Handwerk, Geschmack und Optik ist eines der erfreulichsten Esserlebnisse dieser Reise. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist exzellent. In gehobener deutscher Gastronomie würden wir ähnliche oder höhere Preise zahlen. 


Anmerkung
(1) Die Betonung liegt auf 'kommerziell'. Kevin und Diana Cullen, Nachbarn von Dr Thomas Cullity, begannen bereits 1966 auf ihrer Schaf- und Rinderfarm versuchsweise mit Weinbau. Die Ergebnisse ermutigten zu einem Ausbau der Rebflächen ab 1971. Aus diesen bescheidenen Anfängen entstand das Weltruf genießende Weingut Cullen Wines, das wir gestern besucht haben: Post vom 9.02.2015  

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